Zielgerichtete Formen der Zusammenarbeit stärken die regionale Handlungsfähigkeit

Unterschiedliche Akteure gestalten die Rahmenbedingungen für nachhaltiges Pendeln. Neben der Verkehrsplanung, der Verkehrspolitik und öffentlichen oder privaten Mobilitätsanbietern, sind auch die Stadt- und Regionalplanung sowie regionale Institutionen beteiligt. Darüber hinaus können insbesondere Arbeitgeber*innen die nachhaltige Mobilität ihrer Beschäftigten unterstützen.

Um wirksame Maßnahmen planen und umsetzen zu können, müssen Akteure über Fach- und Gebietsgrenzen zielgerichtet zusammenarbeiten:

  • Damit sich verschiedene Verkehrsangebote gut kombinieren lassen müssen verschiedene Maßnahmen räumlich aufeinander abgestimmt werden.
  • Damit die verschiedenen Ziele auf dem Pendelweg – neben dem Wohn- und Arbeitsort auch z.B. Betreuungseinrichtungen für Kinder – gut erreichbar sind, müssen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung integriert betrachtet werden.
  • Damit nachhaltiges Pendeln überall möglich ist, muss es stadtregional gestaltet werden.

Dafür bedarf es geeigneter Formen der Zusammenarbeit, die unterschiedliche Anforderungen an die Zusammenarbeit zwischen regionaler und lokaler Ebene, zwischen verschiedenen Fachplanungen sowie zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren stellen. Dies zeigen folgende Beispiele:

  • Für die Einrichtung von CoWorking-Büros bedarf es der Zusammenarbeit von Arbeitgeber*innen (AG), kommunalen und privaten Akteuren. In einem betrieblichen Mobilitätsmanagement stellen AG fest, an welchen Orten CoWorking für ihre Beschäftigten sinnvoll wäre. Eine regionale Koordinationsstelle kann diese Erkenntnisse sammeln und ein regionales Konzept erstellen. Daraufhin können Kommunen diese in Kooperation mit privaten Akteuren realisieren.
  • Die Ansätze im PendelLabor (Co-Design und Planspiele) können helfen, passende Kooperationsformen für dieses Angebot in einer Region zu finden.
  • Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Mobilität müssen bei der Neuausweisung von Siedlungsflächen von vornherein mitgedacht und mitgestaltet werden. Das bedeutet integrierte Lagen auszuwählen und neue Angebote an bestehende Verkehrsinfrastrukturen, möglichst den ÖPNV, anzuschließen. Dies erfordert darüber hinaus eine Verständigung darüber, wie die Mobilität der Zukunft aussehen soll.

Wer kann aktiv werden?

  • Kommunen können für den Aufbau einer oder mehrerer Mobilitätsstationen um die Unterstützung des Regionalverbands bitten und sich auch mit Nachbarkommunen austauschen. Diese Möglichkeiten gelten auch bei der Ausweisung neuer Siedlungsflächen, bei denen sich die kommunale Siedlungs- und Verkehrsplanung auch intern stärker abstimmen können, um möglichst wenig neue Verkehre zu erzeugen.
  • ÖPNV-Aufgabenträger können insbesondere kleineren Kommunen fachliche Unterstützung anbieten, um den Zugang zum ÖPNV zu verbessern.
  • Um einfacher und geeignetere CoWorking-Angebote bereitzustellen, können Arbeitgeber*innen in Kontakt mit den Kommunen treten und um Unterstützung bei der regionalen Abstimmung zu passenden Standorten bitten.