Experimentierräume bieten die Möglichkeit, neue Pendelpraktiken zu erproben und neue Kompetenzen zu erlernen

Um eine nachhaltige Pendelmobilität zu fördern, können Experimentierräume geschaffen werden. Diese bieten Pendler*innen einen niederschwelligen Zugang, um unverbindlich neue Pendelpraktiken ausprobieren und neue Pendelroutinen entwickeln zu können. Experimentierräume bieten die Möglichkeit im direkten Austausch mit den Pendler*innen Hemmnisse zu identifizieren und Rahmenbedingungen entsprechend zu verändern.

Der Experimentierraum im Sinne des Pendellabors ist mehr als ein reines Testangebot von nachhaltigen Verkehrsmitteln. Pendler*innen erhalten eine umfassende Mobilitätsberatung, die neben dem reinen Arbeitsweg auch damit verbundene Alltagswege, sowie Chancen und Hemmnisse von Alternativen, in den Blick nimmt. Hierauf aufbauend wählen die Pendelnden das für Sie passende Testangebot aus und erproben dieses über einen mehrmonatigen Zeitraum.

Begleitende Formate zum Austausch der teilnehmenden Pendler*innen untereinander und mit den begleitenden Akteuren tragen dazu bei Probleme und Hemmnisse während der Testphase einfach zu lösen. Dies kann ein moderierter, digitaler Blog oder ein direkter Austausch mit den Vertreter*innen beteiligter Aufgabenträger sein. Im PendelLabor wurde hierzu das Format „Meet your Local Planner“ entwickelt.

Sowohl Pendelnde als auch beteiligte Akteure profitieren von Experimentierräumen auf unterschiedlichen Ebenen:

  • Das Ausprobieren neuer Pendelpraktiken fördert die persönliche Entwicklung der Pendelnden. Sie haben die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, Herausforderungen zu bewältigen und neue Pendelroutinen zu entwickeln.
  • Eine Mobilitätsberatung hilft, das eigene Verhalten zu reflektieren, alternative Optionen kennenzulernen und setzt Impulse um Pendel- und Alltagsroutinen zu überdenken.

Die Möglichkeit zum Austausch und die persönliche Beratung helfen Probleme und Herausforderungen beim Ausprobieren zu lösen und dadurch neue Kompetenzen zu erlernen.

  • Durch Kommunen initiierte (Pendel-)Experimente bieten die Möglichkeit Mobilitätskonzepte und Maßnahmen in einer realen Umgebung zu testen und praktische Erfahrung zu sammeln. Beteiligte Kommunen können auf Grundlage der im Experiment gewonnenen Erkenntnisse Chancen und Risiken abwägen und Rahmenbedingungen anpassen.
  • Bei Arbeitgeber*innen können (Pendel-)Experimente einen direkten Beitrag zur Weiterentwicklung des betrieblichen Mobilitätsmanagements leisten. Erfolgreiche Projekte können anschließend in die Unternehmensstrategie integriert und breit eingeführt werden.

Der direkte Austausch bietet ein Beteiligungsformat, mit dem sich die Pendler*innen aktiv mit ihren Erfahrungen einbringen können. Das Experiment kann somit auch die gesellschaftliche Akzeptanz für eine nachhaltige Pendelmobilität stärken.

Wer kann aktiv werden?

  • Regionale Institutionen können einen organisatorischen und prozessualen Rahmen für die Experimente schaffen und die notwendigen Instrumente zur Mobilitätsberatung, den Erfahrungsaustausch sowie die Testangebote bereitstellen.
  • Arbeitgeber*innen können als Baustein eines betrieblichen Mobilitätsmanagements (Pendel-)Experimente für ihre Beschäftigten anbieten und zur Teilnahme an Testphasen motivieren.
  • Kommunen und die kommunale Wirtschaftsförderung können Mobilitätsexperimente als Maßnahme eines kommunalen bzw. quartiersbezogenen Mobilitätsmanagements anbieten und schaffen so Anreize für Pendler*innen Alternativen auszuprobieren.

Pendler*innen sind gefordert aktiv ihre Pendel- und Alltagsroutinen zu überdenken und ihre Erfahrungen untereinander zu teilen und an Aufgabenträger weiterzugeben.