Co-Design-Prozesse und Planspiele ermöglichen Perspektivwechsel, um Pendelmobilität neu zu denken

Da Pendeln im Alltag ein vielschichtiges und komplexes Thema ist, braucht es differenzierte Lösungsansätze. Diese erfordern das Zusammenspiel verschiedener Disziplinen und Zuständigkeiten. CoDesign-Prozesse und Planspiele sind geeignete Instrumente, um neue Perspektiven auf das Pendeln zu entwickeln und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Ein CoDesign-Prozess fördert Innovationen und ermöglicht beteiligten Stakeholdern eine strukturierte Ideenentwicklung innerhalb eines moderierten Prozesses. Er zeichnet sich durch Offenheit, Zusammenarbeit und die Berücksichtigung verschiedener Perspektiven aus. Durch die Beteiligung wissenschaftlicher Akteure können neue Erkenntnisse unmittelbar in die Maßnahmenentwicklung einfließen. Der partizipative Prozess zeichnet sich zudem durch seine kreativen Methoden aus. Er ist über einen Zeitraum von mehreren Wochen angelegt und durch aufeinander aufbauende Arbeitstreffen mit konstantem Akteurskreis gekennzeichnet.

Planspiele zielen auf das spielerische Ausloten von Handlungsspielräumen ab, bei denen teilnehmende Akteure eine fiktive Rolle einnehmen. Planspiele zeichnen sich durch die Simulation realer und komplexer Problemstellungen und Entscheidungsprozesse aus und fördern die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmenden. Oft sind Teamarbeit, Verhandlungen und der Austausch von Informationen entscheidend für das Ergebnis. Planspiele können mehrere Stunden oder ein bis zwei Tage dauern.

CoDesign-Prozesse und Planspiele unterstützen dabei:

  • relevante Akteure zu identifizieren, die einen Beitrag zu nachhaltiger Pendelmobilität leisten können
  • neue Perspektiven zusammenzubringen und das gegenseitige Verständnis zwischen den Akteuren zu stärken
  • ein gemeinsames Problemverständnis und ein gemeinsames Ziel bzw. Zukunftsbild für nachhaltige Pendelmobilität zu entwickeln
  • Maßnahmen für nachhaltiges Pendeln zu entwickeln und Maßnahmenkombinationen zu finden, die sich bestmöglich ergänzen
  • das Umsetzungspotenzial von Maßnahmen abzuschätzen und mögliche Stolpersteine zu identifizieren
  • die Handlungsbereitschaft bei den beteiligten Akteuren zu stärken
  • den Austausch und die Vernetzung untereinander und mit anderen Kommunen und Akteuren über Ideen und Erfahrungen zu verstetigen – auch über den laufenden Prozess hinaus.

Kollaborative Erarbeitung von Zukunftspfaden für eine nachhaltige Stadt-Umland-Mobilität im Planspiel

Wer kann aktiv werden?

  • Städte, Gemeinden oder Kreise können CoDesign-Prozesse oder Planspiele als Baustein von integrierten Planungsprozessen nutzen.
  • ÖPNV-Aufgabenträger und Mobilitätsdienstleister können diese Methoden zur Konzeption neuer und Weiterentwicklung bestehender Angebote nutzen.
  • Grundsätzlich können alle Akteure aktiv werden indem sie entsprechende Formate initiieren, um so auch Themen auf die Agenda setzen.
  • Die Ansätze bieten allen Akteuren einen guten Rahmen, um ihre Expertise einzubringen.