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Ergebnisse der repräsentativen Befragung veröffentlicht

Im Juni und Juli 2022 wurde im Rahmen des Projekts PendelLabor eine umfangreiche repräsentative Befragung von Pendler*innen im der Region Frankfurt Rhein-Main durchgeführt. Deren Ergebnisse sind nun in einem Chartbook veröffentlicht.

Die Veröffentlichung beinhaltet die Dokumentation und Auswertung der im Projekt „PendelLabor“ durchgeführten repräsentativen Befragung unter Pendelnden in der Region Frankfurt Rhein-Main. Ein Alleinstellungsmerkmal der Befragung ist, dass nicht nur Pendelnde im Sinne von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, sondern alle Personen mit regelmäßigen Wegen zwischen zu Hause und ihrem Arbeitsort befragt wurden (z.B. Studierende, Auszubildende, Beamte und Selbstständige). Ebenfalls konnte erreicht werden, dass neben außergemeindlichen Pendelnden auch innergemeindlich Pendelnde befragt wurden. Von der Befragung ausgeschlossen waren Personen, die weniger als drei Mal im Monat zu ihrem Arbeitsort pendeln und die den Weg zu ihrer Arbeit ausschließlich zu Fuß zurücklegen.

Die Befragungsergebnisse geben einen aktuellen Einblick in den Status Quo der Pendelwege in der Region. Aufbauend auf einer qualitativen Interviewstudie war das Ziel der Befragung die Praktiken des Pendelns in der Region im Detail zu untersuchen und repräsentativ zu erfassen. Der Fragebogen wurde mit einem praxistheoretischen Hintergrund entwickelt und beinhaltet Fragen zu Bedeutungen und Kompetenzen in Verbindung mit dem Pendeln sowie zum Praktikennetzwerk. Damit konnten nicht nur Erkenntnisse über Länge, Dauer sowie genutzte Verkehrsmittel gewonnen werden, sondern auch repräsentative Aussagen über die konkrete Ausgestaltung von Pendelpraktiken in der Region getroffen werden, z.B. die Verknüpfung des Pendelwegs mit anderen (Alltags)aktivitäten, Aktivitäten am Arbeitsplatz und im Haushalt sowie das Verhältnis zwischen Pendeln und Partnerschaft.

Darüber hinaus bietet die im Projekt entwickelte Segmentation von Pendelpraktiken – mit der unterschiedliche Arten und Weisen zu Pendeln, mit teilweise sehr verschiedenen Pendelbedingungen, unterschieden werden können – die Möglichkeit, Pendeln in seinen unterschiedlichen Ausprägungen im Detail zu verstehen. Die Arbeiten aus praxistheoretischer Perspektive im Forschungsprojekt zeigen, dass Pendler*innen sich stark darin unterscheiden, welche Einstellung sie gegenüber dem Pendeln haben, welche Fähigkeiten und Möglichkeiten sie haben, um den Pendelweg zu gestalten und wie der Pendelweg mit weiteren Alltagsaktivitäten verbunden ist. Die Ergebnisse der Umfrage ermöglichen eine repräsentative Einschätzung dazu, wie die Typen von Pendelpraktiken in der Region vertreten sind und wie diese im Detail ausgeprägt sind.

Die Ergebnisse der Befragung wurden bereits im Rahmen mehrerer Vorträge den Akteuren in der Region vorgestellt. Darüber hinaus sind die deskriptiven Ergebnisse in einem Chartbook veröffentlicht und der Datensatz wird in der Datenbank GESIS für die weitere Forschung zur Verfügung gestellt.