Nachhaltiges Pendeln braucht multimodale Mobilitätsangebote

Um den eingespielten Arbeitsweg mit dem Auto anders zu gestalten, reicht oft ein Verkehrsmittel allein nicht aus. Häufig ist es praktischer, mehrere Verkehrsmittel zu kombinieren – auf einer Strecke oder im Wochenverlauf. Die gesamte Wegekette muss funktionieren.

Damit Pendler*innen nicht das Auto nehmen müssen, sind multimodale Angebote besonders wichtig. Die Kombination von Verkehrsmitteln ermöglicht es zum Beispiel, zeiteffizient und flexibler zu pendeln, bessere ÖPNV Verbindungen zu nutzen, bessere Transportkapazitäten zu haben, weitere Strecken mit nachhaltigen Verkehrsmitteln zurücklegen zu können oder mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Auch die Aufteilung der Haushalts- und Versorgungsarbeit in Familien beeinflusst den Bedarf an Transportmöglichkeiten.

Die Untersuchungen im PendelLabor zeigen, dass insbesondere die Kombination E-Bike oder Fahrrad und öffentlicher Verkehr hilft, viele Wege mit dem Auto zu ersetzen.

  • Dafür braucht es sichere, wettergeschützte Abstell- und Lademöglichkeiten an allen ÖPNV-Knotenpunkten, verlässliche Zugänge zum Schienenverkehr mit dem Fahrrad (Aufzüge, Schiebehilfen) und attraktive Mitnahmeregelungen für Fahrräder mit entsprechender Bewerbung.

Vor allem in Städten wächst die Zahl der Lastenräder und Anhänger. Damit Lastenräder gut mit anderen Verkehrsmitteln kombiniert werden können,

  • braucht es für Lastenräder geeignete Abstellmöglichkeiten an Wohn-, Arbeits- und Alltagsstandorten in Form von geeigneten Bügeln, Überdachungen und ggf. Fahrradboxen.

An einzelnen Tagen muss auch von der üblichen Strecke abgewichen werden, weil z.B. die älter werdenden Eltern besucht werden müssen, die ohne Anschluss an den ÖPNV oder zu weit weg für eine E-Bike Strecke wohnen.

  • Dabei helfen Kombitarife mit Carsharing-Guthaben oder flexible Dauerkarten im ÖPNV

Der Umstieg innerhalb der verschiedenen Angebote des ÖPNV, z.B. S-Bahn – Bus sollte durch ein System der Anschlusssicherung und passgenaue Informationen im Störungsfall verlässlicher gestaltet werden.

Wer kann aktiv werden?

  • Kommunen und ÖPNV-Aufgabenträger können prüfen, wo die Einrichtung von Mobilitätsstationen mit multimodalen Angeboten sinnvoll ist, sowie darüber hinaus multimodale Angebote in den Nahverkehrsplänen integrieren und entsprechende Angebote an den Bedürfnissen von Pendler*innen ausrichten.
  • Regionale Institutionen oder Verkehrsverbünde können ein regionales Betreibermodell für Mobilitätsstationen erarbeiten und regional durchgängige Lösungen schaffen.
  • Verkehrs- und Mobilitätsunternehmen können an Haltestellen und Bahnhöfen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Gepäck einrichten.
  • Arbeitgeber*innen können Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Gepäck einrichten.
  • Sharing Anbieter*innen sollten die tarifliche Kombination mit dem ÖPNV anstreben und an Mobilitätsstationen vertreten sein.