Flexibilität beim Arbeiten ermöglicht nachhaltige Pendelmobilität

Flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle tragen dazu bei, die Anzahl der Wege und damit den Verkehrsaufwand zu reduzieren. Sie erleichtern auch die Wahl nachhaltiger Verkehrsmittel und erlauben es, im Fall von CoWorking-Büros, kürzere Strecken zurückzulegen.

Die qualitativen Interviewstudien im PendelLabor zeigten deutlich, dass Wegeketten, d.h. das Verbinden des Pendelwegs mit anderen Aktivitäten auf dem Arbeitsweg häufig sind.

Wenig flexible Arbeitszeiten und tägliche Präsenzpflicht erschweren es häufig, auf diesen verknüpften Wegen nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen, weil schon kleine Umwege die Fahrzeiten erheblich verlängern. Um dennoch pünktlich zur Arbeit zu kommen oder nach der Arbeit noch schnell etwas zu erledigen, wir daher häufig das Auto genutzt.

Ziel sollte daher sein:

Zeitliche Flexibilität beim Arbeiten zu ermöglichen, z.B. durch Gleitzeitmodelle oder flexiblen Schichtbetrieb. Das unterstützt Erwerbstätige dabei, ihre Arbeitswege leichter mit nachhaltigen Verkehrsmitteln wie dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zu bewerkstelligen:

  • Beispiel: Eine besonders durchgängige Nahverkehrsverbindung kann genutzt werden, obwohl die Ankunftszeit etwas später ist als vorher.
  • Beispiel: Die Begleitung von Kindern oder Senioren kann leichter im Tagesablauf untergebracht werden.

Flexible Arbeitsorte zu ermöglichen, z.B. durch die Möglichkeit an ein bis zwei Tagen pro Woche nicht am Bürostandort arbeiten zu müssen. Für sehr viele Bürotätigkeiten sind solche Regelungen möglich.

  • Der Arbeitsweg fällt dann z.B. im Homeoffice ganz weg.

Ein wohnortnahes CoWorking-Büro verkürzt den Arbeitsweg deutlich, wodurch er mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden kann. So werden Auto-Kilometer reduziert oder ganz eingespart. CoWorking ermöglicht zudem Menschen ohne einen Arbeitsplatz zu Hause ein gesundes Arbeiten in der Nähe ihrer Wohnung.

Wer kann aktiv werden?

  • Arbeitgeber*innen sollten prüfen, in welchen Beschäftigungsbereichen sie Regelungen zum flexiblem Arbeiten einführen oder verbessern können. So können sie auch selbst Kosten sparen. Über betriebliches Mobilitätsmanagement können sie die Mitarbeitenden unterstützen.
  • In Kommunen mit hohen Auspendleranteilen kann geprüft werden, ob Bedarfe für dezentrale Arbeitsmöglichkeiten am Wohnort (CoWorking) bestehen und ob geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.