Einkaufs-, Freizeit- und Kinderbetreuungseinrichtungen müssen mit dem Umweltverbund sicher erreichbar sein

Der Weg zur Arbeit ist eng mit anderen Tagesaktivitäten verknüpft. Die Erreichbarkeit von den Zielorten mit nachhaltigen Verkehrsmitteln ist daher unverzichtbar.

Die verschiedenen Ziele von Alltagsaktivitäten sind oft mit dem Auto am einfachsten erreichbar. Allerdings ist das auch die klimaschädlichste Form, diese zu erreichen:

  • Ist zum Beispiel der ÖPNV-Halt nicht in der Nähe eines Supermarktes, kann der Einkauf nur umständlich in einen Arbeitsweg mit Bussen und Bahnen integriert werden.
  • Wenn Kinder nicht eigenständig und sicher zur Schule gelangen können, müssen sie mit dem Auto gebracht werden. Einmal mit dem Auto unterwegs, wird häufig der gesamte Pendelweg mit dem Auto zurückgelegt.

Deshalb sollte es Ziel sein:

  • Alltagsziele mit dem Umweltverbund sicher erreichen zu können und damit Pendelmobilität mit einem gesunden, klimafreundlichen und stadtverträglichen Verkehrsmittel zu ermöglichen;
  • durch schulisches Mobilitätsmanagement eine Grundlage zu schaffen, damit Kinder eigenständig die Schule erreichen können;
  • die gute Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten und sozialer Infrastruktur mit dem Umweltverbund stärker im Planungshandeln zu berücksichtigen;
  • durch ressortübergreifende Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler Ebene sowie durch die Abstimmung mit privatwirtschaftlichen Akteuren im Bereich Einzelhandel, Sport und Freizeit die Erreichbarkeit von Alltagszielen zu verbessern.

Wer kann aktiv werden?

  • Kommunen können nutzungsgemischte Wohn- sowie Arbeitsplatzstandorte konzipieren, Einzelhandel im Umfeld von Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs festsetzen und bewerben, sowie attraktive, sichere, gut beleuchtete Fuß- und Radwege innerorts und zwischen Ortsteilen schaffen. Insgesamt sollten die Verwaltungsmitarbeitenden stärker auf die Bedürfnisse von Pendler*innen ohne Auto aufmerksam gemacht werden.
  • Schulen, Schulträger und Kommunen können ein Schulisches Mobilitätsmanagement einführen. Regionale Institutionen können diese Prozesse durch Programme unterstützen.
  • Der Einzelhandel kann bei der Standortsuche und -ausstattung besser auf die Bedürfnisse von Kunden ohne Auto achten (z.B. Fahrradabstellmöglichkeiten für hochwertige Räder und Lastenräder) und vermehrt Lieferdienste anbieten.
  • Verkehrs- und Mobilitätsdienstleister können neben Fahrradparkhäusern und -boxen auch Gepäckaufbewahrungsmöglichkeiten und Packstationen an Bahnhöfen bzw. größeren Knotenpunkten einrichten, sowie Haltestellen an wichtigen Alltagszielen platzieren
  • Kinderbetreuungs- und Freizeiteinrichtungen können wettergeschützte Fahrradabstellmöglichkeiten, auch für Anhänger u.ä., anbieten