Projektstart PendelLabor

Die Zahl von Berufspendler*innen in Deutschland wächst stetig. Dies prägt nicht nur das Verkehrsgeschehen in vielen urbanen Räumen in Deutschland, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Ein- und Auspendlerkommunen, die Pendler*innen selbst und ihr soziales Umfeld sowie die lokale und globale Umwelt.

Vor dem Hintergrund dieser Problemstellung startete im Herbst 2020 das vom Bundesforschungsministerium geförderte Vorhaben „PendelLabor – Wege zu einer nachhaltigen Stadt-Umland-Mobilität am Beispiel der Region Frankfurt Rhein-Main“. Ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftler*innen (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, TU Dortmund, Hochschule RheinMain) und Praxisakteur*innen (ivm GmbH, Regionalverband, Stadt Frankfurt am Main) untersuchen am Beispiel der Rhein-Main-Region, wie Pendeln verträglicher und im Einklang mit einer Mobilitätswende werden kann.

Das Team verfolgt im Projekt einen Forschungsansatz, der Pendeln aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet. Pendeln ist mehr als die bloße Raumüberwindung zwischen Wohnort und Arbeitsort, sondern eine komplexe Schnittstelle zwischen Arbeit und Privatleben. Dieses Verständnis von Pendeln als Übergang ermöglicht es, die Komplexität und Vielgestaltigkeit der verschiedenen Praktiken des Pendelns beschreiben zu können (mehr). Auf Grundlage einer systematischen Untersuchung von Pendeln und Planung werden in einem partizipativen Ideenfindungsprozess zwischen Forscher*innen und Praxisakteuren Maßnahmen zur Förderung von nachhaltigem Pendeln für Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen entwickelt. Pendler*innen sollen die vielversprechendsten Möglichkeiten in einem Experiment in Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet ausprobieren können. Anschließend werden die Wirkungen der veränderten Praktiken abgeschätzt. Begleitet wird der Gesamtprozess durch einen regionalen Dialog. Mit dem Auftakt des Stakeholder-Dialogs am 11. Juni 2021 präsentiert sich das Projekt zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.